Ich schreibe - also bin ich! Punkt. Hier ein paar Fakten zum geschriebenen Wort. Noch besser: zu meinem geschriebenen Wort(en)! Wie sich ein Zeichen an das andere reiht und kuschelt und die Worte ganz von allein kommen und sich zu sinnvollen (und manchmal weniger sinnvollen) Sätzen aufbauen.
Reflection-in-action
Wie schreibt man, wenn man über das Schreiben nachdenkt? Wie entstehen die Blogposts, die erzählen. Wie entstehen die Geschichten aus dem Alltag? Woher kommen die Überlebenstipps und Tricks für das Studium? Bewusst nachdenken tut man darüber und dann wieder doch nicht. Und jetzt denke ich aktiv darüber nach - warum? Diese interessante Aufgabe ist Teil unseres Open Space und Portfolio Kurses von Jutta Pauschenwein (zu Ihrem inspirerenden Blog geht es hier). Im Grunde soll der kreative Prozess hinter dem Schreiben hinterfragt und sichtbar gemacht werden. Nur wer reflektiert, findet Möglichkeiten sich zu verbessern.
Es war spannend zu lesen, wie meine Studienkollegen dies tun und wie sei reflektieren. Wie sie zu den tollen Ideen ihrer Blogposts kommen, habe ich mich sowieso schon immer gefragt.
Zum Schmunzeln hat mich zum Beispiel meine Kollegin Verena gebracht und wie oft sie sich eigentlich zuerst mit Pipifax ablenkt, bevor sie schreiben kann.
Ähnlich planlos starte ich auch manchmal, so wie es meine Kollegin Kathi tut, die aber dann doch immer den richtigen Zugang zur richtigen Zeit findet.
Und erstaunlicherweise gehe ich dann doch sehr ähnlich vor, wie es Katrin tut und auch das Schreiben wie eine simple To-Do-Liste aussieht.
Ich bin also eine Mischung aus diesen dreien und doch wieder nicht. Liebes geschriebenes Wort, hier kommt nun eine Ausführung zu unsere Beziehung zueinander!
Die Hass-Liebe für die Ewigkeit
Ich schreibe gerne - nein! Ich liebe das Schreiben! Ich habe schon ganze Bücher geschrieben (Jugend- und Erwachsenenfantasy) und doch war das Geschriebene nie gut genug, dass man es jemals einem Lektor gegeben hätte. Wie sehr hasse ich es, wenn die eigenen Ansprüche zu hoch sind und der Perfektion des inneren Monkes nicht gerecht werden! *grrr*
Aber wie fließen überhaupt die Worte? Das frage ich mich immer wieder! Und die Antwort ist so simple.
Sie tun es einfach!
Ich weiß nicht wieso oder wie. Aber sobald ich eine Idee habe (und diese kommt von ganz alleine) schreibe ich einfach darauf los. Wort an Wort reiht sich aneinander. Sätze und Absätze bilden sich. Werden ganze Seiten und Ergüsse von Geschichten, die zu Papier gebracht werden müssen. Die Gedanken hüpfen dabei hin und her. Verbleiben bei keinem Thema zu lange oder zu kurz. Die wichtigsten Punkte verbinden sich ganz automatisch und es wird ledglich nach den richtigen Verbindungswörtern und -sätzen gesucht. Wie sehr liebe ich es, dass es so einfach geht. Und wie sehr hasse ich es doch, dass die Finger gar nicht mehr aufhören wollen zu tippen!
Der innere Monk
Und dann sind sie einfach da - die fertigen Seiten eines Blogposts, einer Geschichte, eines Buches. Einfach so und ohne, dass ich mich anstrengen musste! Danke geschriebenes Wort, dass du mir so einfach von der Hand gehst! Aber.... da sitzt er schon in der Ecke und wartet auf seinen Einsatz! Der innere Monk - auch "dämlicher Lenny" genannt.
Er rümpft die Nase, überfliegt die Absätze, zwingt mich nicht perfekte Sätze zu überarbeiten, Absätze zu kürzen oder umzuformulieren. Und wenn der dämliche Lenny dann auch seine strenge Hornbrille aufsetzt und anfängt mich auf formale Fehler meines Blogposts aufmerksam zu machen, würd ich am liebsten mit Blicke töten können. Und ich frage mich innerlich: "Was tun um den dämlichen Lenny zu befriedigen?"
Ich suche die richtigen Bilder für meine Blogposts
Ich suche die richtige Formatierung für meine Blogposts
Ich suche die richtigen Links für jene Stellen, die ich verlinken will
Ich suche die richtige Möglichkeit Überschriften, Aufzählungen und Checklisten einzubauen
Last but not least: ich suche den richtigen Zeitpunkt den Blogpost online zu geben
Erst wenn der dämliche Lenny zufrieden in seiner dunklen Ecke sitzt und keinen kritischen Blick mehr für mich übrig hat, bin ich zufrieden. Ein Blogpost ist geschrieben und hat eine Form, einen Sinn, eine Aussage und ein Publikum.
Mein Fazit
Ich denke wohl zu wenig über das Schreiben nach weil es einfach passiert. Weil die Worte einfach fließen und die Strukturen für das Geschriebene schon in meinem Kopf geordnet sind, bevor die Finger überhaupt wissen, wie sie es in eine Form bringen müssen.
Und ohne den dämlichen Lenny würde wohl alles wie ein schlichter "Lorem Ipsum"-Text aussehen. Ich bin also froh, dass er immer wieder kritisch über meine Schulter blickt.
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