Wer sich noch an meinen Beitrag über Zeitmanagement erinnern kann, findet hier neue Anregungen, was man während Online-Vorlesungen alles meistern kann.
In einem meiner ersten Blogposts hab ich geschildert, wie für mich das Zeitmanagement neben Vollzeitjob, Vereinsleben, Sport und Privatleben aussieht (hier zum Nachlesen). Auch meine Studienkollegen haben sich immer wieder in einer Selbstreflexion darüber berichtet, wie sie dieses nebenberufliche Studium der Content Strategie und ein Berufs- und Privatleben unter einen Hut bringen. Sehr zu empfehlen für alle Neugierigen oder Erstsemester der Content Strategie sind dazu folgende Berichte:
Jedenfalls hab ich nach unserem ersten Jahr COS18 darüber nachgedacht, wie sehr ich mich doch an mein eigenes Zeitmanagement halte und was ich inzwischen noch dazugelernt habe.
Punkt 1- Backe, backe, Kuchen....
Von meinen Studienkollegen werde ich schon belächelt und auch immer wieder darauf angesprochen. Auf Grund meiner miserablen Erfahrung mit Bäckereien (siehe Nusskronen-Dilemma) und den ganzen Backboxen bei Supermärkten, habe ich begonnen mein eigenes Brot zu backen. Da weiß ich, was an Zutaten drin ist, kann meine Lieblingsgewürze und Kerne reinhauen und es wird bei weitem nicht so schnell schimmelig, wie die ganzen Brote der üblichen Händler.
Und wann habe ich nach der Arbeit Zeit, um mir und meinem Freund ein frisches, warmes Brot zu zaubern? RICHTIG! Genau dann, wenn ich schon Vorlesungen habe, denn davor ist der Haushalt zu erledigen.
Wie sieht das dann aus? Das Tablet wandert mit auf die Küchenarbeitsfläche, die Bluetooth-Kopfhörer sind auf volle Lautstärke gestellt, und während ich zuhöre und mitdiskutiere, wird der Teig geknetet, gehauen, verarbeitet, vorbereitet. Natürlich sieht man das dann wenn die Webcam auch aktiv ist und ja.... ich gebe es zu... ich schulde inzwischen sicher einen großen Brotlaib meinen Studienkollegen, die belustigt von der Vorlesung abgelenkt werden, weil sie mich in der Küche werklen sehen.
Punkt 2 - Sporteln
Tja, wen wundert es bei einem 40h Bürojob, wöchentlich 5h Pendelei, 10-20h fürs Studium, dass man hin und wieder ein Kilo mehr auf den Rippen trägt. Nachdem das Level an unerwünschten Kilos seit Studienbeginn drastisch gestiegen ist, musste ein Notfallplan her. Noch zusätzlich irgendwie Sport in den Tag zu quetschen war quasi unmöglich, weil dann hätte ich meinen Freund wegen Vernachlässigung gleich in die Wüste schicken müssen - aber mein Privatleben mit ihm ist mir doch wichtiger.
Wie sieht also der Notfallplan aus? Nun ja.... Leute, wenn ihr euch jemals wieder wundert, warum meine Webcam deaktiviert ist zu Beginn der Vorlesung dann liegt es einfach an dem Grund, dass ich mir einen Crosstrainer gekauft habe und nebenbei einen simulierten "Berg" rauflaufe, damit ich überhaupt zu irgendeiner Bewegung komme und hoffentlich die gewonnenen Kilos, auch wieder verliere.
Und warum ist die Webcam dann aus? Klarerweise, weil niemand eine verschwitzte Sanny sehen will, die knapp am Konditionstod vorbeischrammt, weil sie eine einzige konditionelle Niete ist. Das will nicht mal ich sehen ;)
Punkt 3 - Die Erkältungszeit überstehen
Es gibt noch zwei Gründe, warum es praktisch ist die Webcam während der Vorlesungen ab und an auszuschalten. Eine Schnupfnase an sich ist schon echt unschön und unpraktisch, aber dann auch noch unbehandelt in den Vorlesungen zu sitzen und sich konzentrieren zu müssen, ist eine echte Herausforderung.
Aus diesem Grund bietet es sich oft an die Zeit vorm Laptop zu nutzen und mal anständig zu inhalieren. Kennt man ja aus Omas Zeiten, die dann mit einem Topf heißem Wasser kam, wo Salbie, Thymian und was weiß ich noch drin rum schwimmt, und man den heißen Dampf einatmet um die Atemwege freizubekommen.
Auch das sieht unschön aus, deswegen Webcam aus, aber dafür bekommt man dann fürs Mitdiskutieren wieder Luft.
Und vielleicht schafft man auch ein Erkältungsbad? Aber so schlimm ist die Erkältung dann doch nicht, dass es nicht Zeit für "nach den Sessions" hätte (hehe).
Punkt 4 - Der liebe Haushalt
Wäscheberge und Geschirrspülmaschinen sind leider auch noch irgendwie zu erledigen. Vor allem wenn der innere Monk total unruhig läuft, wenn so "Kleinigkeiten" wie die Wäsche oder das Geschirr nicht erledigt sind.
Das lässt sich auch wunderbar neben den Vorlesungen erledigen, verbraucht nicht viel Zeit und man kann immer noch aktiv (ähnlich wie beim Brot backen) bei der Vorlesung sein.
Also wer nicht bis 21 Uhr in der Nacht warten möchte, dass sich der Wäscheberg erledigt, hängt die Wäche halt während dessen auf und dann kann man auch beruhigt schlafen gehen.
Und ein Tipp am Rande: ein Staubsaugroboter erleichtert auch das Leben ungemein und er tuckert gefräßig während der Sessions durch die Wohnung. Eine klare Kaufempfehlung von mir!
Punkt 5 - Den Sommelier in sich finden
Die Tage sind manchmal lang - und hart. Auf oftmals anstrengende Arbeitstage und der Frust des dauernden Zeitmangels trotz hervorragender Planung kommen abends dann noch Vorlesungen. Natürlich sind diese spannend und ich nehme viel daraus mit. Dennoch würde man vor allem in den warmen Frühlingsmonaten zwischen April und Juli lieber den Abend auf der Terrasse, am See oder in einer Cocktailbar verbringen.
Das hat mich darauf gebracht, dass wir ja nicht an einen Ort gebunden sind mit den Vorlesungen. Ich habe mir also ein Beispiel an anderen Studienkollegen genommen und das Tablet auf die Terrasse mitgenommen. Oder noch besser - ich habe meinem viel zu teuren Weinständer aus Teakholz einen Sinn gegeben und ihn mit Wein befüllt. Und was bringt ein vollgefüllter Weinständer, wenn man die Weine nicht verkostet und darüber sinniert? Richtig - gar nix, außer dass er ein teurer Staubfänger ist.
Daher werde ich auch hier immer wieder belächelt, wenn man mich mit einem Glas Wein in der Hand vorm PC sitzen sieht. Aber ehrlich - manchmal ist das dann der perfekt Ausklang für harte Tage, für strapazierende Sessions oder mühsame Gruppenarbeiten (und es geben mir hier sicher ein paar meiner Studienkollegen recht - ich weiß es! Weil ich hab euch auch schon mit Weinglas vor der Webcam sitzen gesehen ;)
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